vfdb-Brandschadenstatistik erschienen

vfdb Brandschadenstatistik ist eine wichtige Argumentationsgrundlage und gilt als wertvolle Diskussionsgrundlage bei Bedarfsanmeldungen und Planungen

Lesezeit: 2 Min.

16.06.2020

Eine wichtige Lücke bei der Erfassung und Auswertung von Gebäudebränden ist geschlossen. Mit dem Bericht zur vfdb-Brandschadenstatistik, herausgegeben von Sebastian Festag & Ernst-Peter Döbbeling, stehen erstmals ausführliche und verlässliche Erkenntnisse über Brände und Feuerwehreinsätze in Deutschland zur Verfügung. Auf mehr als 500 Seiten wird das Brandgeschehen statistisch beschrieben, zugleich wird die Wirksamkeit von Brandschutzmaßnahmen untersucht und dargestellt. Die Angaben beruhen auf detaillierten und einheitlich erfassten Angaben von Berufs-, Freiwilligen und Werkfeuerwehren aus über 5.000 Gebäudebrandeinsätzen.

Damit konnte ein wichtiger Schritt zur Optimierung des Brandschutzes getan werden. Die Ergebnisse unterfüttern einerseits das Erfahrungswissen mit Grundlagen und liefern zugleich völlig neue Erkenntnisse. Ein Beispiel: Dass die häusliche Küche zu den Gefahrenpunkten Nummer 1 zählt, ist hinlänglich bekannt. Erstmals aber wird das Phänomen mit Zahlenmaterial eindrucksvoll bewiesen.

Durch die anonymisierte Darstellung der Ergebnisse werden direkte Rückschlüsse von Ergebnissen auf bestimmte Feuerwehren so weit wie möglich vermieden. Mehrere Hundert Tabellen entstanden und noch mehr Diagramme veranschaulichen die Resultate. Viele Menschen und Institutionen haben das Projekt unterstützt und begleitet. Die beiden Autoren sind seit vielen Jahren im Brandschutz engagiert. Dr.-Ing. Sebastian Festag ist Sicherheitswissenschaftler und leitet den Arbeitskreis „Statistik“ der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. im Referat 14. Er hat Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal studiert, mehrere Fachbücher geschrieben und herausgegeben sowie zahlreiche wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.

Professor Dipl.-Ing. Ernst-Peter Döbbeling lehrt an der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald Sicherheitstechnik und Gefahrenabwehr. Nach seinem Studium des Chemieingenieurwesens an der Technischen Universität Karlsruhe absolvierte er die Laufbahnausbildung für den Höheren Feuerwehrtechnischen Dienst. Er war u. a. Leiter der Feuerwehr Ludwigshafen am Rhein sowie der Werkfeuerwehr und Gefahrenabwehr der Forschungseinrichtung CERN in Genf. Für den Deutschen Feuerwehrverband ist er langjähriger Experte beim DIN in der europäischen und internationalen Sicherheitsnormung und Vorsitzender des betreffenden Fachbereichs.

Alles in allem kann der 500-Seiten-Wälzer nicht nur Entscheidern eine wichtige Argumentationsgrundlage sein, sondern auch als wertvolle Diskussionsgrundlage bei Bedarfsanmeldungen und Planungen dienen. Und noch etwas: Die vfdb-Brandschadenstatistik zeigt auch, wie spannend Statistik und Wissenschaft sein können. Nicht nur, weil das Buch auch interessante Aussagen zur Kriminalstatistik enthält.

Der Bericht zur vfdb-Brandschadenstatistik kann unter www.brandschadenstatistik.de im Internet heruntergeladen oder in Druckversion bestellt werden. Ein ausführliches Interview mit Dr.-Ing. Festag steht auf S. 10 dieser Ausgabe.

Bildquelle: pixabay – Military Material

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Über den Autor: Redaktion Prosecurity

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