Hightech-Lösung auf allerhöchstem Niveau
V. l. n. r.: Michael Ensel (Pfiffner, Technology Salesmanger), Robert Schlieper (WILKA, Geschäftsführer), Uwe Krause (Pfiffner, Geschäftsführer), Andreas Linnemann (WILKA, Technischer Leiter). Foto: WILKA
Seit August ist das neue Kernbearbeitungszentrum „RT 100-12“ von Pfiffner, dem weltweit führenden Werkzeugmaschinenhersteller von Rundtaktmaschinen, bei der Wilka Schließtechnik GmbH in Velbert nun im Einsatz – und ist bereits nicht mehr wegzudenken.
Mit der Rundtaktmaschine RT 100-12 von Pfiffner hat Wilka eine der flexibelsten, produktivsten und präzisesten Maschinen zur Fertigung von Dreh- und Frästeilen erworben und wird damit dem steigenden Bedarf an qualitativ hochwertigen Zylindern und der Abdeckung der wachsenden Produktvielfalt gerecht. Ausgestattet mit der neusten „Industrie 4.0“-fertigen CNC Steuerung von Bosch, übernimmt die RT 100-12 bei Wilka mit der Fertigung von Zylinderkernen, den Produktionsbereich, den zuvor vier verschiedene CNC-Maschinen gemeinschaftlich abgedeckt haben. Die Mehrstationenfähigkeit in Kombination mit den 12 rotierenden Werkstückspindeln und den CNC-Achsen gewährleisten dem Schließtechnikhersteller ein hohes Maß an Flexibilität und ein großes Optimierungspotenzial. Angefangen bei Maschinendurchlaufzeiten, Genauigkeit, sortenreinen Ablagen, Auftragsmanagement, Auswertungsmöglichkeiten bis hin zu Automatisierungsgrad.
Die Anforderungen an den Maschinenhersteller waren enorm hoch, besonders im Bereich der Genauigkeit. Zur Veranschaulichung: Ein Artikel besteht aus bis zu 210 Merkmalen, wie u. a. Bohrungen und Fräsungen. Diese müssen laut Vorgabe immer wieder in einer Toleranz von zwei Hundertstel Millimetern genau gefertigt werden. Dies führt zu 4410 Produktionsschritten, die alle von Pfiffner definiert und programmiert werden mussten. „Bei dieser ausgesprochen hohen Teilevielfalt standen wir vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Flexibilität und Produktivität zu schaffen“, erklärt Uwe Krause, Geschäftsführer bei Pfiffner. „Auch wenn es nicht einfach war, konnten wir das Projekt schlussendlich sehr erfolgreich meistern.“
Die Zahlen geben Krause recht: Bereits zwei Wochen nach dem Aufbau der 16 Tonnen schweren Maschine in Velbert, liefen die ersten Teile, die in Maßhaltigkeit waren vom Band. Seit der Endabnahme läuft die RT 100-12 nun mit einer beeindruckenden Verfügbarkeit von rund 98 % und produziert je nach Ausführung 2.000 bis 2.500 hochpräzise Artikel pro Tag. Die Zylinderkernproduktionszeit konnte dabei von vormals 60 Sekunden auf 13 Sekunden pro Kern optimiert werden. „Die Möglichkeiten, die die RT 100-12 in Bezug auf Automatisierung und Digitalisierung bietet, konnten wir noch in keinem anderen Projekt so sehr ausschöpfen wie bei Wilka“, ergänzt Uwe Krause stolz. „Wilka fährt hier eine Hightech-Lösung auf allerhöchstem Niveau.“
Ursprünglich für die produktionsstarken und komplexen Anforderungen der automotiven Teileproduktion in der Zuliefererbranche entwickelt, ist die RT 100-12 seit einigen Jahren auch in der Beschlagindustrie und nun, mit Wilka als Vorreiter, erstmalig auch in der Schlossindustrie im Einsatz. Dabei stellt die RT 100-12 die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte dar. Mit, ein Grund, warum Andreas Linnemann, technischer Leiter bei Wilka, bei der Wahl des Herstellers sehr genau hingesehen hat: „Wir haben sehr lange nach einem verlässlichen Partner gesucht, der zum einen die Vielfalt und Komplexität unserer Branche und speziell unserer Produkte versteht und zum anderen einen reibungslosen Ablauf sowie eine transparente Kommunikation gewährleisten kann.“
Dass Pfiffner diesem Anspruch gerecht wird, hatte das Unternehmen bereits in vorangegangenen gemeinsamen Projekten unter Beweis gestellt. „Die Firma Pfiffner haben wir in allen Bereichen als einen verlässlichen Maschinenhersteller und vor allem Partner schätzen gelernt. Vom Management über die Projektleitung bis hin zu den Installateuren ist bei Pfiffner jeder daran interessiert, uns als Kunden, eine einwandfrei funktionierende Maschine bereit zu stellen“, ergänzt Linnemann. Für die Zukunft ist die Planung weiterer gemeinsamer Projekte zwar noch nicht offiziell ausgesprochen worden, sicher ist aber für beide: Die Weichen sind gestellt. Und natürlich stehen auch WILKAs mittel- bis langfristige Wachstumsziele weiteren Investitionen in neue Technologien nicht entgegen.