Fiktion oder Wirklichkeit: Werkschutz 4.0 in der Industrie

Effiziente und moderne Lösungen zum Sicherheitsmanagement von Werkfeuerwehr und Werkschutz, wie ARIGON® PLUS von VOMATEC, stellen entsprechende Schnittstellen des gesamten Sicherheits- und Gefahrenmanagement zur Verfügung

Lesezeit: 4 Min.

01.09.2021

Die Industrie 4.0 ist im Vokabular deutscher Industriemanager längst selbstverständlich geworden. Zu Recht, denn die Vernetzung von Systemen, Geräten und Prozessen und das Internet of Things stellen eine Revolution für produzierende Unternehmen dar, die dafür hohe Investitionen tätigen.

Doch wie sieht es mit dem Schutz der wertvollen Anlagen aus? Dass immer intelligentere Produktionsstätten auch immer intelligentere Schutzmaßnahmen brauchen, ist längst nicht in allen Führungsetagen angekommen. Gleichzeitig sind die Anforderungen z.B. an den Werkschutz in den letzten Jahren rapide gestiegen – ein echtes Pulverfass im Ernstfall, denn allein Brände vernichten in Deutschland ein volkswirtschaftliches Vermögen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr.

Zentrales System vs. Insellösungen

Moderne Softwarelösungen berücksichtigen Sicherheitsmanagement, Unterstützung für die Leitstelle und effiziente Verwaltung des gesamten Sicherheits- und Gefahrenmanagements. Damit benötigen Werkschutz und Werkfeuerwehr nur noch ein einziges System. Den Kern stellt ein zentrales Tool dar, das alle Sub-Systeme und Geräte steuert und verwaltet. Bei durchschnittlich bis zu 20.000 Datenpunkten vom Brandmelder über Sicherheitskameras, Türsensoren, Bewegungsmeldern und noch vielem mehr helfen Insellösungen heute nicht mehr weiter. Moderne Lösungen zum Sicherheitsmanagement von Werkfeuerwehr und Werkschutz wie ARIGON® PLUS von VOMATEC stellen entsprechende Schnittstellen zu allen gängigen Systemen zur Verfügung – auch bei anspruchsvollen Einzellösungen. In allen Bereichen der Werksicherheit, inkl. Werkfeuerwehr und Werkschutz, bedarf es zudem einer automatisierten, rechtssicheren und lückenlosen Dokumentation, um jederzeit auf entsprechende Nachweise zurückgreifen zu können.

Immense Ansprüche an das Gewerkemanagement

Ein typisches System zum Sicherheitsmanagement in der Industrie besteht aus zahlreichen Gewerken aus den verschiedensten Bereichen. Dazu zählt zum Beispiel die Zutrittskontrolle genauso wie der Brandschutz oder die Abwehr von Vandalismus oder Industriespionage. Auch die Gerätschaften und die Kleidung der Werkfeuerwehr und noch vieles mehr sind zu berücksichtigen. Kurzum: Das System muss in der Lage sein, die verschiedensten Gewerke anzusteuern und alle Subsysteme zusammenzuführen. Im Ernstfall ist für das Personal eines wichtig: Jederzeit den Überblick zu bewahren. Das funktioniert nicht, wenn verschiedene Systeme parallel betrieben werden müssen, weil nicht alle Gewerke zentral gesteuert werden können oder Daten auf verschiedenen Systemen verteilt sind.

Intuitive Unterstützung im Ernstfall

Schließlich bedeutet ein Brand oder eine andere Bedrohung selbst für hervorragend geschultes Sicherheitspersonal in der Leitstelle hohen Druck. Die Mitarbeiter müssen innerhalb von Sekunden Entscheidungen treffen, die enorme Konsequenzen haben können. In einer solchen Situation ist es wichtig, dass sich das Personal auf eine Softwarelösung verlassen kann, die sinnvoll unterstützt und durch den Einsatz begleitet. Daher muss das Tool vor allem intuitiv zu bedienen sein.  Durch eine intelligente Informationsabfrage können im Falle eines Notrufs so die wichtigsten Maßnahmen je nach Antwort automatisiert erfolgen, so dass sich das Personal ganz auf Disposition und Koordination des Einsatzes konzentrieren kann. Automatische Alarmierungen von internen Sicherheitsteams und externen Organisationen oder der Versand von Geo-Informationen zur Einsatzumgebung können beispielsweise selbständig durch das System erfolgen.  

Verwaltung

Eine effiziente Lösung für die Verwaltung aller Ausrüstungsgegenstände und Endgeräte ist ein wichtiges Instrument in Werkschutz und Werkfeuerwehr, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten und gleichermaßen Zeit und Geld zu sparen. Wenn das Sicherheitsmanagement in der täglichen Administration selbständig die Wartungszyklen des Brandmelders überwacht, Wartungstermine initiiert und im Wartungsfall den Brandmelder innerhalb des Systems abmelden kann, wird schnell deutlich, wo der Mehrwert für Unternehmen liegt. Mit Systemen wie ARIGON® PLUS lässt sich jedes Gewerk managen. Vorteilhaft ist das auch bei Geräten mit regelmäßigen Prüfzyklen wie Atemschutzgeräten oder Feuerlöschern – inklusive Schulungsanforderungen für die entsprechenden Mitarbeiter. Diese Thematik wird künftig deutlich an Bedeutung gewinnen. Schließlich ist beispielsweise ein Drohneneinsatz in der Werksicherheit in weitläufigen Industriegeländen längst keine Science-Fiction mehr, sondern Praxis.

Cybersicherheit

Jeder IT-Experte, der von zunehmender Vernetzung von Geräten, Systemen und Prozessen hört, wird sofort hellhörig. Wo immer mehr Hard- und Software miteinander verbunden sind, steigt die Anzahl potentieller Einfallstore für Hackerangriffe. Cybersicherheit muss bei allen Systementwicklungen von Beginn an elementarer Bestandteil sein. Verschlüsselte Kommunikation nicht nur zwischen Servern und Clients, sondern auch zwischen allen Komponenten des Managementsystems, idealerweise in Verbindung mit einer kundenseitigen PKI (Public Key Infrastructure), ist dabei ein möglicher Ansatzpunkt.  Wichtig ist in jedem Fall der intensive Austausch zwischen Werksicherheit, IT-Abteilung und System-Hersteller.

Fazit

Die zunehmende Vernetzung hat nicht nur gravierende Auswirkungen auf Anlagen der Industrie 4.0, sondern auch auf deren Schutz. Ein System zum Sicherheitsmanagement in Werkschutz und Werkfeuerwehr muss heute eine Vielzahl an Teilaufgaben effizient abdecken. Es muss zentrales Steuerungstool sein und damit alle Gewerke und Sub-Systeme integrieren und steuern. So schützt es Investitionen, da bereits vorhandene Lösungen weiterbetrieben werden können. Im Ernstfall muss es das Sicherheitspersonal in der Leitstelle intuitiv unterstützen und im Alltag eine effiziente Verwaltung ermöglichen. Zusätzlich sollte es zwingend hohen Cybersecurity-Standards entsprechen. Diese Fülle an Anforderungen zeigt vor allem eines: Unternehmen, die hohe Investitionen in hochmoderne Produktionsstätten tätigen, sollten sich beim Werkschutz nicht mit Patchwork-Lösungen zufriedengeben. Integrierte Lösungen bieten Mehrwerte und Effizienzgewinne an verschiedensten Stellen entlang der „Wertschöpfungskette Sicherheit“ von Werkschutz und Werkfeuerwehr.

 Bildquelle: Fotolia.com / Urheber – envfx

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Über den Autor: Dr. Stephan Heuer

Geschäftsführer VOMATEC Innovations GmbH