Innovationen für die Sicherheitstechnik
Die BVSW SecTec 2025 zeigte neueste Trends in der Sicherheitstechnik – von Datenschutz und Drohnenerkennung bis hin zu Robotik und KI im Wachdienst. Experten boten praxisnahe Einblicke und zukunftsweisende Technologien für Schutz und Prävention.

Intensiver Austausch unter den Teilnehmenden
Foto: BVSW © Nadine Stegemann-147
Die BVSW SecTec präsentierte am 5. und 6. Juni eine Auswahl an Technologien, die die Sicherheitsbranche in Zukunft prägen werden. Die Teilnehmenden erhielten exklusive Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung, Informationen über praxiserprobte Lösungen und Impulse für zukünftige Anwendungen. Kooperationspartner war der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V.
„Seit unserer erfolgreichen Premiere im letzten Jahr hat sich die Technik im rasanten Tempo weiterentwickelt. Wir haben wieder herausragende Experten und innovative Unternehmen für unseren Fachkongress gewinnen können, um die Teilnehmenden mit den neusten Erkenntnissen zu versorgen,“ sagt BVSW-Geschäftsführerin Caroline Eder bei ihrer Begrüßung der Gäste.
Drohnen, Datenschutz und Datenfallen
Den Einstieg in die diesjährige SecTec bildete das Thema Videodaten in der Cloud. Dr. Ulrich Dieckert sprach über die datenschutzrechtlichen Herausforderungen in diesem Zusammenhang: Die immer leistungsstärkeren digitalen Technologien führen zu ständig wachsenden Datenmengen, die im Internet kursieren. Viele dieser Daten, darunter auch personenbezogene, werden aus der EU in die USA transferiert. Derzeit regelt eine Executive Order (EO 14086), erlassen von Joe Biden, den datenschutzrechtlich sicheren Austausch. Sollte diese präsidiale Anordnung aufgehoben werden, könnten daraus Unsicherheiten für europäische Unternehmen entstehen.
In den Händen der falschen Personen können Drohnen zur ernsthaften Bedrohung werden, insbesondere rund um kritische Infrastrukturen. Eine zuverlässige Detektion ist deshalb der erste Schritt, um mögliche Gefahren abzuwenden. Im Projekt DIANA, vorgestellt von Dr. Josef Bogensperger (Verbund AG Wien) und Markus Piendl, wurden über mehrere Monate hinweg Drohnenüberflüge in sensiblen Bereichen dokumentiert und analysiert mit dem Ziel, potenzielle Bedrohungen durch kommerzielle und selbstgebaute Drohnen zu identifizieren.
Dass physikalische und digitale Sicherheit eng miteinander verwoben sind, belegte der letzte Vortrag des Tages von Timon Kritenbrink von Gleich IT Service. In einem Live-Hack zeigte er, wie sich selbst gut geschützte industrielle Bus-Systeme angreifen und manipulieren lassen.
Teambuilding KI, Robotik und Mitarbeiter
Neue Technologien entfalten in der Sicherheit vor allem dann ihr gesamtes Potenzial, wenn sie menschlichen Fähigkeiten sinnvoll ergänzen. Auch die Anbindung an andere Systeme steigert das Potenzial einzelner Technologien nochmals deutlich.
Ernst Steuger, Geschäftsführer der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft und BVSW-Vorstand, präsentierte am zweiten Kongresstag die Fortschritte, die die Robotik mit ihren leistungsstarken Kameras im Wachdienst gemacht hat.
Leistungsstarke Kameras sorgen wiederum für eine enorme Menge an Daten, gleichzeitig sind weltweit immer mehr Sicherheitskameras installiert und auch die Rechenleistung der verbauten Chips hat sich stark verbessert. Künstliche Intelligenz bietet perfekte Möglichkeiten, eine Vorabauswertung der wachsenden Bilderflut vorzunehmen, um Objekte zu klassifizieren und mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Benjamin Körner zeigte in seinem Vortrag eindrucksvoll, was derzeit schon möglich ist und was wir zukünftig noch erwarten dürfen.
Den Abschluss der SecTec 2025 bildete ein ganz klassisches Sicherheitsthema: Christian Schneider, Sachverständiger United Nations Office of Counter-Terrorism (UNOCT), erklärte die wichtigsten Aspekte beim Zufahrtsschutz anhand einer detaillierten Analyse des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt.