KRITIS-Betreiber müssen sich umfassend wappnen
Videosicherheitslösungen stärken die Resilienz von Kritischen Infrastrukturen. Foto: aicandy / stock.adope.com
Dass beim Schutz der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) enormer Handlungsbedarf besteht, ist klar. Nicht nur hierzulande, sondern EU-weit. In den EU-Richtlinien NIS2 und RCE wurden im vergangen Jahr neue Vorgaben für den KRITIS-Schutz formuliert, die nun von den Mitgliedsstaaten zügig in nationales Recht überführt werden müssen.
Klar ist: die Betreiber von KRITIS werden mehr als bisher in die Pflicht genommen. Nicht nur in puncto Cybersicherheit, sondern auch beim physischen Schutz und der Widerstandsfähigkeit ihrer Anlagen. Die VIDEOR E. Hartig GmbH bietet mit den Produkten führender Hersteller die hierfür erforderliche Video-, Perimeterschutz-, und Zutrittskontrolltechnik. Und unterstützt Betreiber, Facherrichter und Systemintegratoren durch Beratung und Planung bei der Nachrüstung und Erweiterung von Videosicherheitslösungen.
Nach der Verabschiedung ist vor der Novelle
Das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (IT-SiG 2.0) ist kaum in Kraft, da steht bereits die nächste Ergänzung an. Denn mit der durch EU-Parlament und EU-Rat verabschiedeten NIS2-Direktive steht spätestens Anfang 2024 die Umsetzung dieser Richtlinie im IT-Sicherheitsgesetz 3.0 an. Und mit der im September 2022 in Kraft getretenen EU CER-Richtlinie (Critical Entities Resilience) wird hierzulande abermals die legislative Weiterentwicklung der bereits mehrfach geänderten KRITIS-Verordnung fällig. Noch für dieses Jahr hat das Innenministerium das KRITIS-Dachgesetz angekündigt, das „zum ersten Mal das Gesamtsystem zum physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen in den Blick“ nehmen und regulieren wird. KRITIS-Betreiber werden dann gemäß der EU CER-Richtlinie verpflichtet sein, für „einen angemessenen physischen Schutz“ mittels „Zäunen und Sperren, Instrumenten und Verfahren für die Überwachung der Umgebung, Detektionsgeräten und Zugangskontrollen“ zu sorgen. Vom Dachgesetz betroffen sein werden Anlagen und Unternehmen in mindestens elf Sektoren: Energie, Verkehr, Bankwesen, Finanzmarktinfrastrukturen, Gesundheit, Trinkwasser, Abwasser, Digitale Infrastruktur, öffentliche Verwaltung, Weltraum“ sowie Produktion, Verarbeitung und Vertrieb von Lebensmitteln.
Vorgesehen ist eine regelmäßige staatliche Risikobewertung („mindestens alle vier Jahre“), an der sich Betreiber bei ihren eigenen Gefahrenanalysen und den daraus abzuleitenden Vorkehrungen orientieren können. Angestrebt ist ein dynamischer „Lernprozess, der zu angepassten Maßnahmen und somit einer stetigen Erhöhung der Resilienz führt.“ Zwar ist vieles im Detail noch unklar. Fest steht aber jetzt schon, dass der Umfang der KRITIS-Regulierung deutlich zunehmen wird. Sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Denn zum einen werden mehr Anlagen und Betriebe betroffen sein, zum anderen werden neben reiner IT-Sicherheit auch spezifische Vorkehrungen für den physischen Schutz und die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Kritischer Infrastruktur Pflicht werden. Wie schon beim IT-SiG 2.0 drohen dann bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Mindeststandards deutlich höhere Strafen. KRITIS-Betreiber und Unternehmen, die möglicherweise demnächst als KRITIS eingestuft werden, tun also gut daran, sich im Vorfeld bestmöglich über das, was auf sie zukommt, zu informieren. Schließlich steht nicht wenig auf dem Spiel, wie die Lieferkettenprobleme während der Pandemie und die Anschläge auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 gezeigt haben.
Videosicherheit ein wichtiger Baustein in Sicherheits- und Resilienzstrategien für KRITIS
Physische Sicherheit beginnt mit effektiven Methoden der Lageerkennung und Situationsanalyse. Videosicherheitstechnologie der neuesten Generation kann nicht nur große Flächen überwachen, die für KRITIS mehr oder minder typisch sind, sie ist dank KI-basierter Videoanalyse auch immer besser in der Lage, Fahrzeuge, Personen, Tiere oder Objekte zu identifizieren und Bewegungsmuster zu erkennen. Die Leistungsfähigkeit der KI-Videoanalyse geht über die Echtzeitüberwachung hinaus, da die entsprechenden Kameras potentielle Gefahren bereits im Vorfeld detektieren und so proaktive Sicherheitsmaßnahmen ermöglichen.
KI erhöht aber nicht nur die Effektivität, sondern auch die Effizienz von KRITIS-Videosicherheitslösungen. Die präzise Objekt- und Mustererkennung von KI-Kameras reduziert die Fehlalarmquote auf nahezu null, während sich Zufahrt und Zutritt mit Hilfe videogestützter Gesichts- und Kennzeichenerkennung weitgehend automatisieren lassen. Beides entlastet das Sicherheitspersonal enorm. Primäres Ziel ist und bleibt aber der Schutz vor unbefugten Eindringlingen. Videokameras kommen daher in der Regel in allen Schutzzonen zum Einsatz, die sich nach dem Zwiebelschalenprinzip und mit mehreren Detektionslinien vom Perimeter (hier meist im Verbund mit moderner Sensorik) bis zum Innen- und Hochsicherheitsbereich erstrecken.
Über den reinen Schutz hinaus stärken Videosicherheitslösungen aber auch die Resilienz von Kritischen Infrastrukturen, also deren Fähigkeit, die Funktionsfähigkeit trotz unvorhergesehener Störungen, Störfälle, Katastrophen oder gezielten Angriffen aufrechtzuerhalten bzw. sehr schnell wiederherzustellen. Angesichts der gravierenden Folgen, die längere, flächendeckende Ausfälle z. B. im Bereich der Strom- und Wasserversorgung, des Verkehrs oder der Kommunikationssysteme haben können, ist diese Widerstandsfähigkeit in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus gerückt.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Vulnerabilität der Kritischen Infrastruktur der EU-Mitgliedstaaten aufgrund der weitreichenden, oft auch länderübergreifenden Vernetzung erheblich zugenommen hat. Und damit auch das Risiko von sogenannten Kaskadeneffekten, womit nichts anderes gemeint ist, als dass ein lokaler Störfall eine Kettenreaktion von Störungen auslöst, die auf abhängige oder verbundene Infrastrukturen und Systeme in anderen Sektoren und sogar Ländern übergreift. Etwa wenn ein Störfall bei einem Energieversorger zu einem Stromausfall in Krankenhäusern, Verkehrsleitsystemen oder ganzen Kommunikationsnetzen führt. Von zentraler Bedeutung ist daher die Reaktionsgeschwindigkeit im Krisenfall. Das gilt für einzelne Anlagen oder Einrichtungen ebenso wie für ganze Infrastruktursysteme. Und die darin ablaufenden Prozesse. Das videobasierte Monitoring dieser Anlagen und Prozesse durch den kombinierten Einsatz von Thermalkameras und Kameras, die über leistungsstarke, KI-basierte Videoanalysefunktionen verfügen, trägt nicht nur dazu bei, die Sicherheit und Effizienz dieser Anlagen und Prozesse zu erhöhen – beispielsweise auch durch die Überwachung von Abläufen und Betriebstemperaturen –, es ist auch Voraussetzung schneller und situationsgerechter Reaktionen im Krisen- oder Störfall. Und damit unverzichtbares Element einer mehrdimensionalen Sicherheits- und Resilienzstrategie für Kritische Infrastrukturen.
Professioneller Partner beim KRITIS-Schutz
Die Übersetzung einer solchen Strategie in eine effiziente Sicherheitslösung ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Nicht zuletzt, weil es sich beim Gros der KRITIS um gewachsene Systeme handelt, in deren Schutz die Betreiber bereits beträchtliche Summen investiert haben. In den meisten Fällen wird es daher um die Modernisierung einzelner Gewerke wie z. B. der Videoüberwachung gehen und/oder deren Integration in eine gewerkeübergreifende Gesamtlösung. Bei der Nachrüstung solcher Systeme sind neben den unmittelbaren technischen Anforderungen und Themen wie Schnittstellen, Interoperabilität und Skalierbarkeit auch Aspekte wie z. B. die Lieferfähigkeit oder Vertrauenswürdigkeit der Partner zu berücksichtigen. Angesichts der Komplexität sind KRITIS-Betreiber bzw. ausführende Sicherheitsfacherrichter und Systemintegratoren gut beraten, hierbei auf die professionelle Unterstützung zurückzugreifen, wie sie der Multibrand-Distributor Videor E. Hartig GmbH bietet. Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der Sicherheitsbranche und führt ein ebenso breites wie gut sortiertes Portfolio an Video- und Sicherheitstechnik. Errichter, Systemhäuser und professionelle Anwender kennen und schätzen die große Auswahl an Produkten namhafter Hersteller, darunter zahlreiche Firmen mit einem ausgewiesenem Profil im KRITIS-Schutz wie etwa Axis, Dallmeier, Flir, Hanwha, Honeywell, Milestone, Raytec, Senstar oder Vanderbilt, um nur einige zu nennen. Die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit, die im Projektgeschäft gefordert sind, gewährleistet Videor durch eine hohe Produktverfügbarkeit und schnelle Auftragsabwicklung. Möglich machen es ein performanter Webshop und die schlagkräftige Logistik, ergänzt durch IT- und Fulfillment-Services, die schlanke, straffe Prozesse und Lieferungen „just in time“ ermöglichen.
Kostensicherheit durch herstellerneutralen Beratungs- und Planungsservice
Die herstellerneutrale Beratung und professionelle Planung, die Videor seinen Kunden ebenfalls bietet, sorgen für hohe Planungs- und Kostensicherheit. Anhand eines projektspezifischen Fragenkataloges erarbeiten die Kundenberater ein Lösungskonzept, das alle technischen Anforderungen vom Funktionsumfang bis zur Systemkompatibilität berücksichtigt. Die Produktvorschläge erfolgen dabei grundsätzlich herstellerneutral, es sei denn, der Kunde hat bereits einen oder mehrere bestimmte Hersteller „gesetzt“ und fragt gezielt deren Produkte nach. Und auch die normgemäße Planung von Videosicherheits- und Zutrittskontrollsystemen nach DIN EN 62676 kann übernommen werden, was den Aufwand für den ausführenden Errichter reduziert.